Das Jahrbuch Praktische Philosophie in globaler Perspektive (Nr. 5) widmet sich dieses Mal dem unserer Tage so wesentlichen Begriff der „Solidarität“.
Mein Beitrag „Solidarische Funken: Verschieden sein, gemeinsam handeln. Über den Wert postliberaler Solidarität für einen Pluralismus der Lebensweisen“ ist ein Diskussionsangebot zur Frage, welche Merkmale ein Solidaritätsbegriff für pluralistische Gemeinschaften aufweisen soll. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Gedanken zu einer transnationalen Solidarität (Carol C. Gould) und einer politischen Solidarität (Sally J. Scholz) erfolgt ein Blick auf postliberale Anfangsstunden moderner Solidaritätsbegriffe und damit auf ein wertvolles Ensemble von Ideen, deren kritische Aktualisierung sich heute noch lohnen kann. Die Frage lautet, inwiefern sich in den Arbeiten von Auguste Comte, Émile Durkheim, Alfred Fouillée und Charles Gide Spuren einer pluralitätsfördernden Solidaritätsauffassung finden lassen und warum diese Überlegungen heute nicht in jeder Hinsicht vorbehaltlos übernommen werden können.