19.4.2017 – 19.7.2017, im Sommersemester 2017 an der Technischen Universität Berlin
Das Dreieck von Macht, Subjekt und Wissen gehört zum Grundbestand von Michel Foucaults begrifflichem Werkzeugkasten und durchzieht besonders seine späteren Genealogien gesellschaftshistorischer Ereignisse. Die von ihm getragenen Gedanken haben maßgebliche Bedeutung in gegenwärtigen kultur- und geisteswissenschaftlichen Diskursen erlangt, allerdings eine bei weitem nicht kritikfreie! Bis heute sind Sätze wie „Die Macht ist nicht das Böse. Macht heißt: strategische Spiele.“ oder „Ich glaube, dass wir im Grunde durch die Macht selbst individualisiert sind.“ zu Recht für viele Leser schwere Anschläge auf Intuitionen etwa bezüglich der Verhältnisse zwischen Abhängigkeiten und Freiheit oder vom Subjekt und seinem Wissen. Dass gerade in dieser Äußerung ein eigentümlicher Freiheitsbegriff zu finden sein könnte und warum „es keinen anderen, ersten und letzten Punkt des Widerstands gegen die politische Macht gibt als die Beziehung seiner selbst zu sich“ ist nur eine Spur, die dieses Seminar verfolgen möchte. Anhand von Auszügen aus den umfangreichen historischen Analysen, aber auch von Foucaults methodischen und kürzeren Essays, soll über diese drei Grundbegriffe eine Einstiegsluke zum ersten Verstehen und Benutzen dieses Vokabulars geöffnet werden. Grundkenntnisse sind dabei weit weniger vorausgesetzt als die Neugierde in Bezug auf ein eigentümliches Denken. Fragen und Anmeldungen können via r.pikarski@gmail.com erfolgen. Das Seminar richtet sich primär an Bachelorstudenten und findet jeweils wöchentlich am Mittwoch zwischen 16 – 18 Uhr statt.